Montag, 12. Dezember 2016

Connections.

Über Trump irgendetwas Positives sagen?
Warum sollte ich das tun?
Nein, ich finde nicht, daß er es verdient hat erst mal abzuwarten.
Es ist doch längst passiert.
Amerika ist bereits gewalttätiger, brutaler, widerlicher und intoleranter geworden.
Trump hat die Tür für Lügen und Demagogie geöffnet, indem er völlig ungeniert perfideste Lügen unter den multiplikatorischen Augen der Weltpresse verbreitete.

Es mag einem subhumanen Rachegefühl dienen zu sehen, wie Trump gerade seine eigenen Wähler verarscht, indem er natürlich keineswegs wie versprochen für die amerikanischen Arbeiter mit Abstiegsängsten agiert und den „Washingtoner Sumpf austrocknet“.
Das diametrale Gegenteil ist der Fall. Bei Trump herrscht Nepotismus pur.


In seine Administration beruft er ausschließlich asoziale Milliardäre, die gegen Arbeitnehmerrechte und Toleranz agitieren.
Ministerjobs gibt es nur für seine Großspender. Qualifikation irrelevant.

Trumps politische Freakshow
[…..] Es scheint, als ob Donald Trump nie aufgehört hat, Politik als die Reality-Show zu betrachten, die er jahrelang in Gestalt des gnadenlosen, entlassungswütigen Chefs aufführte - und deren Produzent er weiterhin, trotz Präsidentenamt, bleiben wird.
[…..] Neben dem Milliardärs-Präsidenten (geschätztes Vermögen: 3,7 Milliarden Dollar) gehören die künftige Erziehungsministerin Betsy DeVos, Handelsminister Wilbur Ross, Vizehandelsminister Todd Ricketts und die designierte Leiterin der Small Business Administration, Linda McMahon, zum exklusiven Klub der US-Milliardäre mit politisch-reaktionären Ambitionen. Die Plebejer im Kabinett Trump werden von der Millionärsklasse gestellt, wie der künftige Finanzminister Steve Mnuchin, der nur über einige Dutzend Millionen US-Dollar verfügt.
In ähnlich armseligen Verhältnissen darben die künftige Transportministerin Elaine Chao und Andy Puzder als designierter Arbeitsminister. Als künftiger Außenminister wird der Chef des Ölgiganten Exxon-Mobil gehandelt, der allein 2013 rund 27 Millionen US-Dollar "verdiente".
Es ist auch - als ob Trump die uralten kommunistischen Faschismusdefinitionen bestätigen möchte - ein Kabinett des Finanzkapitals. Inzwischen wurden drei Goldman-Sachs-Banker in das Team des rechtspopulistischen Präsidenten aufgenommen.
[…..] Selbstverständlich handelt es sich bei diesen Nominierungen um blanken, evidenten Lobbyismus - der von Trump nur extremer betrieben wird als von seinen Vorgängern. Der Rechtspopulist habe bereits mehr zahlkräftige Wahlkampfspender in seiner Regierungsmannschaft aufgenommen als "Präsident Obama und Präsident George W. Bush", bemerkte The Hill. […..]

Aber natürlich dient es keineswegs dem Fortschritt, wenn Trumps Wähler nun von dem Mann erniedrigt werden, den sie selbst auf den Schild hoben.

Trump scheint im Gegensatz zu anderen Malignen Narzissten recht ideologiefrei zu sein.
Rassismus und Homophobie verbreitete er mutmaßlich eher aus Kalkül und Lust an der Aufmerksamkeit. Ob Trump persönlich Juden so verabscheut wie sein Chefideologe Bannon? Ob Trump Schwule so fanatisch hasst, wie sein Vize Pence? Ob Trump wirklich so ein radikaler Religiot wie der größte Trottel Amerikas, der zukünftige Bauminister Ben Carson ist?

Fanatiker wie Ted Cruz sind unflexibel. Trump hingegen ist im schlechtesten Sinne prinzipienlos.
Das birgt allerlei Konfliktstoff mit den vielen fanatischen Ideologen, die Trumps Partei bilden.

Unter Amerikas Konservativen gibt es traditionell viele Russlandhasser, die noch nicht verstanden haben, wie sich die realkommunistische Sowjetunion erst in ein kapitalistisches Schlaraffenland (Raffgier-Orgie der Oligarchen), dann in eine Art Demokratie und schließlich in eine rechte Autokratie wandelte.
Wladimir Putin 2016 steht den rechten, homophoben, interventionistischen, kapitalistischen Neocons der amerikanischen Republikaner sehr viel näher, als der konsensorientierte Europa-begeisterte Putin 2002.

Während der erste Präsident Putin sehr gut mit Gerd Schröder und Jacques Chirac konnte, ist der dritte Präsident Putin eher Erdogan und Trump zugeneigt.
Männer, die ihn nicht aus prinzipiellen Erwägungen bekämpfen und die ihm intellektuell und taktisch zudem deutlich unterlegen sind.


[…..] After the CIA came forward that they have intelligence showing Russia’s direct involvement in the election to help Donald Trump win, many people are asking for further information, especially before the Electoral College votes on December 19.
Now, the White House is using language that they most certainly believe Donald Trump’s victory was definitely the reason Russia got involved in the election. [….]

Die inzwischen mehr als offensichtliche, nämlich auch belegte Wahlhilfe des Kremls für Trump und das Dankeschön des nächsten US-Präsidenten, der den Multimillionär und Träger von Putins "Orden der Freundschaft" Rex W. Tillerson zum Außenminister macht, ärgert die russophoben Ur-GOPer.

[…..] Rex W. Tillerson ist ein Freund Russlands. Das ist offiziell: 2013 bekam der Vorstandsvorsitzende des Ölkonzerns Exxon Mobil den "Orden der Freundschaft" von der Russischen Föderation verliehen, nachdem er mit Moskau für sein Unternehmen ein Abkommen zur Förderung von Öl in der Arktis ausgehandelt hatte. Und Tillerson ist angeblich auch ein persönlicher Freund von Wladimir Putin. Kein anderer Amerikaner außer Henry Kissinger habe mehr Zeit mit dem russischen Präsidenten verbracht, heißt es. Ob man das so genau messen kann, sei dahingestellt. Wenn man sucht, findet man jedenfalls viele Fotos von Tillerson und Putin, auf denen sie sehr herzlich miteinander umgehen.
[…..] Es gibt in Washington - und in Europa allemal - jedoch auch viele Außenpolitiker, die es eher für ein Ausschlusskriterium halten, wenn ein Ministerkandidat einen russischen Verdienstorden am Revers trägt. Seitdem Putin die Krim annektiert und in der Ostukraine einen Bürgerkrieg angezettelt hat, seitdem russische Kampfjets in Syrien Zivilisten bombardieren, seitdem Moskau weltweit als Rivale Washingtons auftritt, gilt Russland in Amerika wieder als Gegner. […..] Angefacht wird die Wut auf Russland zudem durch neue Berichte, wonach Moskau versucht haben soll, die Präsidentschaftswahl zu manipulieren. Die Washington Post und die New York Times meldeten am Freitagabend praktisch zeitgleich, dass die CIA zu dem Schluss gekommen sei, Russland habe Einfluss auf die Wahl nehmen wollen - und zwar zugunsten von Donald Trump. […..]

Reue regiert in Republikaner-Rudel.

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