Montag, 31. Oktober 2016

Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.

Wie kann es angehen, daß die mächtigste Nation der Welt, die USA, in der radikale soziale Ungleichheit grassiert, in der Milliardäre jeden Tag um Millionen Dollar reicher werden, in der gleichzeitig Millionen Menschen obdachlos sind und/oder hungern; daß die Hälfte dieser Nation ausgerechnet einem weißen, christlichen Milliardär, einem Mann, der buchstäblich mit goldenem Löffel im Mund geboren wurde und von Papa Millionen zugesteckt bekam, daß ausgerechnet diesem in jeder Hinsicht extrem bevorzugten und übervorteiltem Egomanen abgenommen wird, das system wäre „rigged“ against him?


Welch nie dagewesenes Hirnzellen-Massensterben muß stattgefunden haben, um dem Paradebeispiel für Ungerechtigkeit, diesem Trump, der noch nicht mal Steuern zahlen muß und dafür in seinen Milliarden schwimmt, der nun wirklich alle erdenklichen Trümpfe in der Hand hält, zu bescheinigen er wäre bei der Präsidentenwahl benachteiligt?

Was für ein überdimensionaler kosmischer Witz ist es nur, wenn ein Mann, der sich niemals im Leben um irgendetwas anderes geschert hat, als sein eigenes Wohlergehen, der nie in irgendeiner Form der Öffentlichkeit diente, der nie spendete, der nie großzügig war, der nicht liest, sich nicht informiert, der es nie für notwendig hielt programmatische Vorbereitungen auf eine Regierungszeit zu treffen; wie absurd ist es, ausgerechnet diese Ikone der Raffgier und Asozialität für ein Amt zu nominieren, das dem Wohle aller dienen soll?

Welches Ausmaß muß der Massenwahn angenommen haben, wenn ausgerechnet derjenige, der wie kein anderer Kandidat vor ihm von den Medien profitiert, der von ihnen mit kostenloser Sendezeit im Wert von über 1,9 Milliarden Dollar beschenkt wurde, den zig Millionen seiner jubelnden Anhänger weismacht, die Medien hätten sich gegen ihn verschworen, wären grundsätzlich auf Clintons Seite?

Ron Nehring, einer der Wahlkampfmanager von Trumps parteiinternem Konkurrenten Ted Cruz, war sich sicher: Obwohl man selbst eine "nahezu perfekte" Kampagne gefahren habe, sei es praktisch unmöglich gewesen, gegen die mediale Omnipräsenz des New Yorker Großmauls anzukommen. Die Zahlen geben Nehring durchaus Recht: Laut "New York Times" vereinte Trump nahezu doppelt so viel unbezahlte Sendezeit auf sich wie alle anderen republikanischen Kandidaten im Vorwahlkampf zusammen. Der umgerechnete Gegenwert dieser unbezahlten Medienpräsenz in bezahlte Werbeminuten betrug demnach fast zwei Milliarden US-Dollar. Der zweitplatzierte Cruz kam nur auf 313 Millionen - gerade einmal rund 16 Prozent der Trump-Summe. […..]

Wie unzurechnungsfähig muß ein großer Teil der Amerikaner sein, wenn es möglich ist, daß der Penis des Ex-Mannes einer Clinton-Beraterin nun ernsthaft noch einmal die Umfragen zu Gunsten Trumps drehen zu scheint.

Ein republikanischer FBI-Direktor im Penis-Wahn geht gegen Anthony Weiner vor, der nicht zu irgendeiner Wahl steht vor, ruiniert damit unter Verletzung des "Hatch Acts" Clintons Wahlchancen mit einer Story, die gar nichts mit ihr persönlich zu tun hat, während die 12 Frauen, die Trump sexuell belästigt hat, keine Rolle spielen?

Aus dem aktuellen Brief Comeys geht nicht hervor, woher die E-Mails stammen. Mittlerweile ist aber klar, dass sie sich auf dem Computer des früheren demokratischen Kongressabgeordneten Anthony Weiner befanden. Das FBI ermittelt gegen ihn wegen Sex-Nachrichten, die er an eine 15-Jährige geschickt hatte. Weiner ist der Ehemann von Clintons enger Vertrauten und rechter Hand Huma Abedin, die sich aber nach einer Reihe von Sex-Skandalen in diesem Jahr von ihm getrennt hatte. [….] Vor einer Woche noch sah es so aus, als hätte Clinton die Wahl bereits sicher gewonnen. Doch die vergangenen Tage liefen alles andere als gut für sie. Und jetzt wird nur noch darüber diskutiert, welch dunklen Geheimnisse die E-Mails zu Tage fördern. Das ist ein Desaster für Clintons Kampagne. Trumps Skandale stehen nicht mehr im Mittelpunkt, er versucht natürlich, die Affäre für sich zu nutzen - und immer mehr moderate Republikaner stellen sich hinter ihn.
In Umfragen schmilzt Clintons Vorsprung deshalb. Eine Erhebung im Auftrag der Washington Post, die am Sonntag veröffentlicht wurde, sah sie mit 46 Prozent landesweit nur noch knapp vor dem Republikaner, der auf 45 Prozent kam. [….]

Pimmelalarm in Washington und in Folge dessen wird der Pussy-Grabscher US-Präsident?

Weiners Wiener knüppelt die Präsidentschaft Clintons nieder?

Bitte, liebe Marsianer, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt mich hochzubeamen.


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