Samstag, 29. März 2014

In der Parallel-Realität.

Es gibt Menschen, die unglaublich merkbefreit sind.

Da ist Hoeness, der doch angesichts der neunstelligen Summen, mit denen er in der Schweiz spekulierte, wissen mußte, daß ihm zehn Jahre Knast drohen, wenn er nicht sofort Klarschiff macht und tätige Reue zeigt.
Aber statt sich so klein mit Hut zu machen, saß er dick und zufrieden bis zum Prozessauftakt vor TV-Kameras in Ehrentribünen und dachte gar nicht daran eins seiner Ämter aufzugeben.
Der Richter sagte es dann bei der Urteilsbegründung ganz deutlich; die Gefängnisstrafe habe er sich wirklich ganz allein selbst zuzuschreiben.
Statt zehn Jahren wird der Steuerbetrüger der Monsterklasse allerdings nur circa 18 Monate im Gefängnis sitzen

Oder TVE, der buchstäblich weltweit die katholische Kirche dem Gespött ausgesetzt hatte und für nie dagewesene Austrittswellen verantwortlich zeichnete.
1,2 Milliarden Katholiken – außer einem – erkannten, daß sich TVE so unmöglich gemacht hatte, daß er nie wieder ein Bistum führen können wird.
TVE selbst aber begriff nie in welche Lage er sich manövriert hatte.
Zweimal innerhalb von einer Woche; zuerst Montag und noch einmal gestern um 9.45 Uhr, empfing der Papst persönlich TVE zu einer Audienz. Es bedurfte schon einer zweiten eindringlichen Warnung aus dem Munde des Stellvertreters Gottes, bis sich der meistgehasste Bischof er Welt endlich dazu durchringen konnte auch eigene Fehler einzuräumen.
Hungern muß der Mann, der bereits mit 53 Jahren seinen Job los war, allerdings nicht. TVE hat ausgesorgt:

Der Limburger Bischof verdiente während seiner Amtszeit das Gehalt eines B8-Beamten. Das entspricht 9602 Euro brutto. [….]  Tebartz-van Elsts Pension beläuft sich also auf etwa 6700 Euro im Monat.

Und schließlich Annette, die nur 60 mal in ihrer Dissertationsschrift gefälscht und debakuliert hatte. Noch immer will sie nicht begreifen, daß sie damit zur Persona non grata geworden ist und sich nun noch in einem tiefen Loch verstecken kann.


Auch sie ist vollkommen uneinsichtig und hält sich selbst nach wie vor für so fabelhaft, daß sie als Vorbild für die Wissenschaft dienen will.
Entsetzen macht sich in ihrer unmittelbaren Umgebung breit. Die Abiturientin Schavan denkt gar nicht daran sich aus dem Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zurück zu ziehen.

 Nachdem Annette Schavan mit ihrer Klage gegen den Entzug des Doktortitels vor Gericht gescheitert ist, kommen aus dem Senat der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) erstmals Rücktrittsforderungen gegen die Hochschulrätin Schavan. "Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich die Funktion aufgeben", sagt ein Mitglied des Gremiums. "Es wäre für alle einfacher, wenn sie sich zurückziehen würde. Das müsste sie eigentlich einsehen", sagt ein anderes Mitglied.
[….]  Aus mehreren Fakultäten meldeten sich Professoren und Studenten mit Kritik zu Wort. Immer wieder war die Frage zu hören: Wie soll man Studenten angesichts dieser Personalie zu sauberem wissenschaftlichen Arbeiten anhalten? Mehr als 40 Lehrende aus der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften unterschrieben eine Protestnote. Der Deutsche Hochschulverband warf der LMU einen Verstoß gegen den "akademischen Comment" vor.





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